Istanbul
2. Tag - II
Nach der Mittagspause besuchten wir die Hagia Sophia; einst begann Kaiser Konstantin der Große mit dem Bau, die erste Weihe erfolgte 360 unter Konstantin II. - und ich will hier niemanden mit Geschichtsunterricht langweilen; das kann man nachlesen, wenn man möchte.
Die Hagia Sophia wurde als byzantinische Kuppelkirche erbaut. Und in diesem Stil wurden und werden auch alle türkischen Moscheen sowie die auf dem Balkan erbaut, während arabische Moscheen ein Flachdach haben (so auch die Mezquita in
Córdoba). Und persische sehen wieder anders aus.
Ich mutete mir sogar zu, die Rampe auf die Empore hinauf zu steigen, aber ich hatte die falsche Seite erwischt und sah (fast) nur Baugerüste.
Überall beim Eingang zu stark frequentierten Bauwerken muss "Handgepäck" durch ein Durch-leuchtungsgerät wie an Flughäfen, und überall dort ist auch schwer bewaffnetes Militär präsent. Aber
immer zurückhaltend. Manchmal muss man zweimal hinschauen, um zu bemerken, dass es echte Soldaten sind.
Die Katzen sind durchweg gut genährt und zutraulich; werden also gefüttert (nicht nur von Touristen) und gepflegt.
Überall in der Stadt sind aber auch Katzen präsent. Deshalb hier eine kleine Katzenschau vom Imbiss an der Hagia Sophia:
Von der Hagia Sophia nun zur gleich gegenüber liegenden Sultan-Ahmed-Moschee, in Reiseführern wegen ihrer mit blauen Tulpen bemalten Kacheln auch "Blaue Moschee" genannt.
Man sollte es nicht für möglich halten! Überall - in jedem Reiseführer, in den Anmerkungen bzw. Anweisungen der Reiseveranstalter usw. wird auf die Kleiderordnung für das Betreten von Moscheen hingewiesen. Alles für die Katz'! Da wollten doch in unserer Gruppe Mutter und Tochter (Ossies, klar!) in Hot-Pants und Trägerhemdchen in die Moschee!
Was sind Muslime doch (meist) für geduldige Menschen! Ich würde solche Leute einfach vor der Tür stehen lassen, statt ihnen auch noch Kittel und Kopftücher zur Verfügung zu stellen (die ja auch dann wieder gewaschen werden müssen), für den wohlgemerkt kostenlosen Besuch der Moschee!
Ein tolles Bauwerk!
Und noch etwas habe ich gelernt: Frauen beten ja meist entweder auf einer Empore oder hinter einem Gitter (oder beides). Aber nicht, weil sie
nicht in den Vorzug kommen sollen, den Mihrab / Mimbar vor Augen zu haben, sondern weil geschrieben steht, dass Männer den Frauen beim Beten nicht zuschauen sollen. Wenn eine Moschee leer ist, dürfen/können auch Frauen im großen Raum beten (dann müssten die Männer im Umkehrschluss hinter Gitter).
Und noch etwas: Nur Männer MÜSSEN in die Moschee zum Beten; Frauen dürfen das auch zuhause erledigen. Sie haben wohl den besseren Draht zu Allah.
Dann wurden wir noch zu den Obelisken und dem Kaiser-Wilhelm II-Brunnen auf dem Gelände des römischen Hippodroms geführt, das einst 100.000 Menschen fasste.
Und dann ging es wieder zum Hotel. Morgen vormittags Besuch des Topkapi-Palastes.
Und am Abend werde ich dann einen Hamam besuchen. Frau B. will nicht mit. Und auf den empfohlenen Bauchtanz-Abend für 55 Euro verzichte ich. Laut meinem Reiseführer stammt der Bauchtanz aus Ägypten, gilt in der Türkei als anrüchig und "wird nur im touristischen Umfeld akzeptiert". Das muss also nicht sein.
Von meinem Reiseveranstalter kam ein Fax für mich: Ich werde am Freitag um 15.30 h abgeholt und zum Flughafen gefahren.
Und speziell für mich gab es dann noch ein bisschen Abendrot:
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