Rajasthan 11. Tag - II

Rajasthan

11. Tag: Jaipur und Amber - Teil II

Zurück in Jaipur, besichtigten wir zunächst das Observatorium, Jantar Mantar, wo mir als erster dieser Wachhund entgegenschlief:

Jai Singh hatte bereits 1724 ein Observatorium in Delhi errichtet, weitere folgten. Jedoch sind nur noch die Instrumente in Jaipur voll funktionsfähig.


Die große Sonnenuhr, Brihat Samrat Yantra,

bilden den auf den Kopf gestellten Himmel ab, wobei der obere Rand den in 360° aufgeteilten Horizont darstellt. In die

geht immer noch bis auf 2 Sek. genau.


Diese beiden in die Erde eingelassenen halbkugelförmigen Marmor-Gebilde, Jai Prakash Yantra,

Segmente sind Azimutlinien, der lokale Meridian und der Himmelsäquator eingeritzt. Vier Drähte halten einen kleinen Ring über dem Zentrum, dessen Schatten über die Messlinien wandert.

Das höchste "Meßgerät", Brihat Samrat Yantra, ist wiederum eine überdimensionale Sonnenuhr, die sich aber auch für komplexere Beobachtungen von Zenitdistanzen und Meridiandurchgängen nutzen läßt.

Da früher Astronomie und Astrologie untrennbar miteinander verbunden waren, finden wir auch die Tierkreiszeichen - ich habe nur meines abgelichtet.

Mir scheint dieser Widder trächtig zu sein. Aber der Steinbock hatte einen Schwanz wie ein Fuchs, so buschig war er. Vielleicht sehen diese Tiere in Indien ja anders aus als hierzulande.


Übrigens - der Wachhund schlief immer noch als wir gingen.

Und zwar zum Palast. Und da besichtigten wir zunächst das im ehemaligen Gästehaus, Mubarak Mahal, gelegene Textilmuseum.

Das Gästehaus wurde 1900 unter der Aufsicht des Engländers Samuel Swinton Jacob, dem "State Engineer of

Jaipur" erbaut.

Und die Fassaden- und Säulen-verkleidung sieht aus wie Spitze, so als ob Herr Swinton schon damals gewusst hätte, dass da mal ein Textilmuseum etabliert würde.

Durch das zur gleichen Zeit ebenfalls aus Marmor gefertigte Tor, Rajender Pol, gelangt man in den nächsten Hof. Die Elefanten beim Tor wurden 1931 aufgestellt, um die lange erhoffte Geburt eines männlichen Nachfolgers - des heutigen Maharajas - zu feiern.

Im zweiten Hof befindet sich die ursprüngliche öffentliche Audienzhalle (Diwan-i-Am), die heute den Namen Sharbata Bhadra (private Audienzhalle oder Diwan-i-Khas) trägt.

in den Pfauen-(Frauen-)Hof mit seinen verschiedenen, wunderschön gearbeiteten Toren:

Hier stehen die beiden 1,50 m hohen, je 345 kg schweren Silbergefäße, die der damalige Maharaja 1902 für seinen Besuch der Krönungsfeierlichkeiten von König Edward VII in Englang anfertigen ließ, um auch unterwegs nicht auf das heilige Gangeswasser verzichten zu müssen.


Dann gelangt man durch ein weiteres Tor, Ganesh Pol,

Der Privatpalast wird immer noch vom Maharaja von Jaipur bewohnt.

Als wir den Palast verlassen hatten, sah ich einen Schlangenbeschwörer - der natürlich nur für Touristen da saß; ich musste ihn einfach fotografieren, auch wenn es 10 Rps kostete ;-). Aber - in Indien gewesen zu sein und keinen Schlangenbeschwörer fotografiert zu haben, das geht dann doch nicht (und es war der einzige, den wir sahen).


Dann stand noch der Besuch einer Teppich-Manufaktur auf dem Plan.

Erstmal ging es zurück ins Hotel, aber um 17 Uhr mussten wir wieder antreten: Fahrrad-Rikscha-Fahrt durch die Altstadt. Auch da war es an sich schon ein bisschen dunkel zum Fotografieren, aber ein paar Aufnahmen sollen hier doch Allen eine Vorstellung von Jaipur geben:

Den Verkehr in Jaipur - und anderswo natürlich auch - will ich mal so beschreiben:

Es gibt Fußgänger - Fahrradfahrer - Fahrrad-Rikschas für Menschen und für Lasten - Tuktuks für Menschen und für Lasten (diese beiden Verkehrsmittel oft enorm überladen) - Eselkarren - Pferdefuhrwerke - Kamelfuhrwerke - Mopeds und Motorräder - Pkws - Kleinlaster - Lkws - Busse.

Und man hat - besonders im Kreisverkehr - den Eindruck eines völligen Tohuwabohus. Ein hiesiger

Verkehrspolizist würde sicherlich innerhalb Minuten einen Herzinfarkt bekommen. Aber - welch Wunder - es

funktioniert!