Schleswig-Holstein
Reisetagebuch August 2016
Die Vorgeschichte:
Meine beiden Freundinnen aus bzw. aus der Nähe von Kiel lernte ich vor einigen Jahren bei Kammermusikkursen der MAS kennen, vor allem Helga und ich blieben seitdem in Kontakt, und sie lud mich ein, ein paar Tage bei ihr zu verbringen. Und da ich doch auch Annegret vom Musizieren her kannte, die sich in der näheren und weiteren Umgebung von Kiel gut auskennt, vor allem auch überall gute Restaurants weiß, war sie unser Reiseführer.
Eigentlich war die Reise etwas anders geplant, eigentlich ... wollte ich vorher zu einer Ausstellung nach Dannenberg, wo meine Freundin Irmgard, die Malerin, aus Jesteburg - www.i-leser.de -, die ich auch vom Kammermusizieren her kenne, mit ausstellte, und bei der und ihrem Gatten ich schon des öfteren zu Gast sein durfte. Aber manchmal kommt es anders, und so musste ich (im nachhinein zum Glück) die Fahrt nach Dannenberg und Jesteburg streichen und fuhr direkt nach Kiel.
Die Hinreise (16.08.2016):
Gut geschlafen trotz Reise-Nervosität. Um 07:30 Uhr aufgestanden, Rest noch eingepackt, vor allem natürlich das Fleisch. Beim Bäcker die Laugen-Käse-Stangen als Reise-Proviant abgeholt.
Natürlich wieder sehr zeitig am Bahnhof gewesen und gleich erfahren, dass der Zug ca. 5 Min. später abfahren wird. Verwunderlich, da er schon 10 Min. vor der regulären Abfahrtszeit in den Bahnhof einfuhr. Aber da ich in Hamburg sowieso eine gute halbe Stunde auf meinen Anschlusszug nach Kiel warten musste, kein Problem.
In Gießen stieg eine junge Frau mit ihrem ca. 5 - 6jährigen Sohn zu mir ins Abteil, die bis zur Endstation Westerland fahren wollte. Sie hatte eine Unmenge an Koffern und Taschen dabei - viele enthielten Spielzeug und Malhefte und Dinosaurier und Spielzeug-Maschinenpistolen/-gewehre. Ich enthielt mich meiner Meinung über die “Waffen” und auch der über sein ständiges Gejammere über das Nicht-Vorhandenseins einer WiFi-Verbindung im Abteil. Ich bin ja auch ständig mit dem PC beschäftigt, aber halte es auch gut aus ohne Internet-Verbindung, so wie bei dieser Reise zu meiner Freundin.
Wie gut, dass ich meine Reisepläne geändert hatte. Ursprünglich wollte ich ja schon am vergangenen Freitag bis Lüneburg fahren, wo mich dann meine Maler-Freundin abgeholt hätte, die eine Ausstellungseröffnung in Dannenberg hatte. Aber aufgrund einer Erkrankung meiner Freundin wusste man nicht, ob sie überhaupt daran teilnehmen könnte, und ich fuhr nun direkt nach Kiel zu meiner Freundin Helga.
Nun im Zug erfuhr ich, dass die Züge im Augenblick gar nicht in Lüneburg (und vorher schon in Celle und Uelzen) halten wegen Bauarbeiten, sondern von Hannover direkt ohne Stopp nach Hamburg fahren. Das wäre sicher sehr umständlich gewesen, mit einem Bus? oder wie auch immer Lüneburg zu erreichen.
Ich erreichte also fast pünktlich Hamburg Hbf. und ganz pünktlich Kiel, wo ich das schon gemietete Auto bei Sixt abholte. Es ist ein Klasse-Auto: ein SEAT, mit dem ich in Spanien schon sehr gute Erfahrungen gemacht hatte, und er hat - ungebucht - einen eingebauten Navi, der besten Art, wie ich finde. Und wie immer machte es mir gar keine Schwierigkeiten, ein Auto zu fahren, obwohl das letzte Mal schon fast ein Jahr her ist. Ich fahre nach wie vor sehr gerne Auto, auch wenn ich selbst keines mehr besitze. Und auch gut, wie alle sagten, oder um eine meiner Freundinnen zu zitieren: "Gudrun ist wohl schon mit Rädern zur Welt gekommen."
Bei Helga fand ich auch gleich einen Parkplatz. Und die Freude, uns wieder zu sehen, war groß. Wir haben am Abend noch einige Zeit geplauscht. Auch wenn Helga nicht so eine große Nachteule ist wie ich.
Der erste Tag (17.08.2016):
Heute morgen hatte ich meinen Wecker für 8 Uhr gestellt. Denn wir wollten, eigentlich, um 9 Uhr los um Annegret, die ich auch von vielen Kammermusikkursen in Rendsburg kenne, abzuholen. Ich fragte also Helga nach dem Straßennamen unseres Treffpunktes, um den Navi zu programmieren, aber sie nannte mir einen falschen. :-) Also fuhren wir ein bisschen in Kiel herum, bis Helga dann Annegret entdeckte, und wir sie nach einer Wendung aufpicken konnten.
Unser erstes Ziel war die Thomas-Kirche in Schulensee, von der ich ein Bild in einem Reiseführer gesehen hatte; sie erinnerte mich irgendwie an die Kirche, die Le Corbusier in Ronchamp gebaut hat, und die ich mal zusammen mit Hein besuchte.
Angeblich sollte sie täglich von 9 - 17 Uhr geöffnet sein, wie mir die Pfarramts-Sekretärin am Telefon sagte. Aber dies war nicht der Fall, sie war verschlossen. So machte ich ein paar Bilder von außen - und wir fuhren weiter nach Schleswig. Leider gab es dort nur Parkplätze für 2 Std., so dass es ganz und gar ausgeschlossen war, mit dem Schiff vom Stadthafen aus nach Heitabu (und zurück) zu fahren. Einen ganz schönen Marsch machten wir aber, jedenfalls für meine Verhältnisse heutzutage.
Zuerst ging es zum Dom, von und in dem ich einige Fotos machte.
Dann wollten wir zu Mittag essen; leider hatten die Restaurants am Domplatz wegen Reichtum (??? ;-) ) oder so alle Ruhetag, also suchten wir weiter und wurden natürlich, wie andere Besucher der Stadt auch, fündig. Ich bekam sogar Red-Snapper, den ich das letzte Mal an meinem 60. Geburtstag bei meinem Italiener gegessen hatte.
Auf dem Rückweg zum Auto machten wir einen kleinen Abstecher zum “Holm”, einer alten Fischer-Siedlung. Dort bildet der Friedhof die Dorfmitte, die kleinen Fischerhäuser liegen kreisförmig um ihn herum.
Dann mussten wir einen langen, langen Weg zurück zum Parkplatz; es war sehr anstrengend für mich. Dort vermisste ich meine Sonnenbrille; wir suchten und suchten, und wir fanden sie nicht. Also machten sich Annegret und Helga nochmal auf den Weg zum Dom, da ich dort die Brillen gewechselt hatte, aber sie kamen unverrichteter Dinge zurück. Sch...
Wir fuhren zur Wikinger-Siedlung Heithabu, mussten da vom Parkplatz zum Museum auch wieder ein ganzes Stück laufen, das ich aber mit nur einer Rast auf einem Mäuerchen schaffte. Und ich fand meine Brille - in einem kleinen Seitenfach meiner Tasche, in das ich meist eine kleine Flasche Wasser stecke, wenn ich zum Musizieren fahre, aber auch meine Schlüssel, wenn ich zum Einkaufen gehe.
Die vom Museum nochmal über 1 km entfernte, aus mittlerweile 6 - 7 rekonstruierten Häusern bestehende Siedlung besuchten wir nicht. Aber das Museum mit den diversen Fundstücken fanden wir sehr interessant. Besonders die darin aufgestellten großen 3-D-Fotos faszinierten uns sehr; wir gingen ganz nahe ran, um realisieren zu können, dass es wirklich “nur” Fotos waren.
Dann ging es nach Hause. Nun weiß ich auch die Namen der Straßen, wo wir evtl. nochmal Annegret abholen können.
Am Abend habe ich meine Schweinebäckchen und Pisto zubereitet. Morgen wollen wir nach Eckernförde, und am Abend kommt Irmgard aus Jesteburg, und natürlich auch Annegret, und wir werden gut essen, und anschließend musizieren.
Nun speichere ich noch die Bilder, die ich machte, auf den Laptop, vielleicht schauen wir uns die morgen auch noch an.
Der zweite Tag (18.08.2016):
Am Morgen holten wir Annegret um 10 Uhr an der Bushaltestelle am Dorfteich ab und fuhren nach Eckernförde. Wir hatten einen sehr schönen Tag, auch wenn es zeitweise etwas kühl war. Eckernförde ist ein sehr schönes Städtchen. Aber natürlich sieht man auch dort die ein oder andere Bau-Sünde.
Und so saßen wir zusammen bis ..., Annegret ließ sich von einem Taxi abholen, Irmgard und Helga gingen gegen 23 Uhr zu Bett - und ich sitze jetzt um 00:23 Uhr am PC und verfasse diesen Bericht.
Wir bummelten durch den Ort, besuchten Geschäfte, in denen wir aber meist nichts kauften, machten in Ermangelung eines Rundfahrt-Schiffes, von dem Annegret berichtete, eine Fahrt mit einem Rundfahrt-Bähnchen, statt eines Fischbrötchens, das ich eigentlich gerne gegessen hätte, das es aber nur “Togo” gab, besuchten wir ein schönes altes Café, in dem es guten Kuchen und sogar richtigen Apfelstrudel gab, den Helga bestellte, ich hatte ein Stück Heidelbeer-kuchen, Annegret eine Biskuitrolle mit einer Früchtesahne. Aber der Kaffee machte weder wach, noch erregte er Herzflattern.
Mit Rollator wäre das alles viel besser gewesen. Und wir fragten uns, warum es keinen Rollator-Verleih gibt, z. B. an Bahnhöfen oder gleich mit dem Auto bei den Autovermietungen. Das wäre doch eine gute Geschäftsidee.
Zurück zum Parkplatz ging es dann teilweise an der Ostsee bzw. der Eckernförder Bucht entlang. Wie schon gestern fiel mir der Rückweg besonders schwer.
Um 16:30 Uhr waren wir dann wieder zu Hause, und bald wurde auch Irmgard von ihrer Tochter gebracht. Wir klönten, und klönten, und zum Musizieren kamen wir gar nicht. Wir verschoben es auf den nächsten Morgen.
Das Essen schmeckte allen, wobei natürlich Helga als Fast-Vegetarierin nur ein Bäckchen aß, ich zwei, Irmgard meinte, bei ihr wären es vier gewesen, Annegret weiß ich nicht, aber auch bestimmt zwei. Es mundete also. Auf Kartoffeln hatten wir verzichtet, das beschlossen wir schon in Eckernförde und kauften dort erst Brötchen, weil es in dieser Bäckerei kein Baguette mehr gab, fanden aber dann doch noch eines in einer anderen Bäckerei.
Der dritte Tag (19.08.2016):
Heute Vormittag, nach dem Morgen-Tee bzw. dem Frühstück von Helga und Irmgard, fingen wir Drei schon mal an zu Musizieren, bis dann auch Annegret kam. Ihre Altflöte hatte sie gestern dagelassen. Es machte uns sehr viel Freude, zusammen Teile der Boismortier-Sonate zu spielen, und Annegret war uns zusätzlich mit ihren Kenntnissen der Musiktheorie eine große Hilfe.
Gegen 12 Uhr brachen wir dann auf, um zum Restaurant “Waffenschmiede” am Kanal zu fahren, wo Helga einen Tisch für uns bestellt hatte; wir aßen alle köstlichen Fisch. Ich denke immer noch daran, denn so gut hat mir schon lange kein Fisch mehr geschmeckt. Anschließend gingen wir erstmal ein Stück zu Fuß bis ich nicht mehr konnte, Helga wollte eigentlich zum Theissen-Kai (?), aber das war für mich nicht zu schaffen. Wir kehrten um und fuhren mit dem Auto zu einem ehemaligen Leuchtturm, in dem heute eine Hochzeit stattfand, und wo wir im benachbarten Café Kaffee und Kuchen genossen.
Am ehemaligen Olympia-Zentrum Schilksee aßen wir noch ein Eis, ich machte ein paar Bilder. Von dort aus brachte Annegret Irmgard mit dem Bus zum Bahnhof, damit sie ihren Zug nach Hamburg erreichen konnte; Helga und ich fuhren nach Hause.
Nach dem Wetterbericht im TV rief Annegret an, und wir verabredeten uns wieder für morgen, ca. 10 Uhr, an der Kreuzung Westring/Gutenbergstraße, von wo aus wir dann auf unsere Fahrt starten werden.
Irmgard rief auch noch nach ihrer Ankunft zuhause an, um uns ihre gute Rückkehr zu melden. Und nach einem kurzen Plausch ging Helga zu Bett und ich kümmere mich um diesen Tagesbericht.
Heute ist Landpartie angesagt, zu dem Strohpuppen-Wettbewerb im Probsteier Land und bis nach Panker, dem Schloss der Fürsten von Hessen-Nassau, wo es wunderschöne unnütze “Scheusälchen”, wie sie Helga nennt, zu kaufen gibt. Und ich habe wirklich eines gekauft. Aber dazu später mehr.
So zum Beispiel hier bei der "Kleinen Raupe Nimmersatt" oder dem nachfolgenden "Löwenzahn-Bauwagen", einer Hommage an den verstorbenen Peter Lustig.
Ich weiß nicht mehr, wie der Ort hieß, in dem wir zu Mittag aßen; aber Kaffee und Kuchen hatten wir beim Troll, wo ich am Vormittag mit dem Hund der Café-Betreiber spielte, der aber dann am Nachmittag eingesperrt war, leider!
Es ist wirklich erstaunlich, was sich die Leute da so haben ein-fallen lassen für ihre Strohfiguren. Natürlich war einiges auch schlichtweg Tünnef, aber manche hatten viel Phantasie gezeigt und sicherlich auch viele Arbeitsstunden investiert.
Ausführlich wird hier berichtet, auch über die Trakehner-Zucht:
Zum Kaffee waren wir dann, wie schon erwähnt, wieder beim Troll in Stakendorf; anschließend sahen wir uns die Urlaubsszene in Passade an, wo uns dieser bunte Radfahrer auffiel, den wir dann auch in Probsteierhagen wiedersahen.
Ich kaufte hier, in einem der vielen Kunstgewerbe-Läden dort, wo es so tolle Sachen gibt, die man nicht in einem Koffer mitnehmen kann, ein Windspiel mit geschnitzten hölzernen Vögeln mit echten Federn an ihrem Bürzel, das nun an meinem Wohnzimmerfenster hängt und bei offenem Fenster im Winde spielt.
Morgen wollen wir einen ruhigeren Tag einlegen. Ich war ziemlich gestresst, vor allem als Annegret mich durch die Innenstadt leitete, da dies der kürzeste Weg zu ihrem Zuhause sei. Der Navi wollte anders fahren, ich gerne auch. Außerdem blendete mich die tiefstehende Sonne trotz Sonnenbrille, und das Fahren war nicht einfach für mich.
Aber Morgen ist ein neuer Tag.
Tag 5 (21.08.2016):
Der Plan war, dass wir Annegret abholen und zum Gottesdienst nach Schulensee fahren, um uns die Thomaskirche doch noch von innen anschauen zu können. Aber auch das war uns verwehrt, da ein Gottesdienst in Schulensee gar nicht stattfand. Aber das erfuhren wir erst dort durch einen Zettel an der Kirchentür. In den Kirchen-Nachrichten der Kieler Presse hatte Annegret am Abend zuvor gelesen: Gottesdienst in Schulensee um 11 Uhr. Ein des Weges kommender Einheimischer sagte uns, dass diese Regelung schon den ganzen Sommer lang gelte. Es war also NICHT kurzfristig geändert worden. Wir waren stinksauer ...
... und fuhren wieder nach Hause zu Helga, wo ich schon am Morgen zusammen mit ihr Kartoffeln geschält hatte, die es zu den restlichen Schweinebäckchen geben sollte. Aber vorher musizierten wir ein bisschen miteinander.
Danach fuhr ich Annegret wieder nach Kiel, und wir legten einen Ruhetag ein, auch weil es ein sehr schöner Sonntag war und wir die sicher überlaufenen sehenswerten Orte der arbeitenden Bevölkerung überlassen wollten.
Tag 6 (22.08.2016):
Mein (dieses Mal?) letzter Tag in Kiel. Wir fuhren nach Malente, machten eine 5-Seen-Bootsfahrt, anschließend waren wir zum Mittagessen und kurz danach zum Kaffeetrinken, und dann fuhren wir wieder nach Kiel, wo wir Annegret absetzten, und nach Altenholz zurück.
Nicht alle "Leute", die ich hier fotografierte, sind real, sondern nur das Ufer-Bild belebende Attrappen.
Auf der Bootsfahrt sahen wir Seeadler, Kormorane und Fischreiher; sie waren das Beeindruckenste für mich - und der “Klötenköm” das Lustigste; “Köm”, mit langem ö gesprochen, ist das norddeutsche Wort für Schnaps aller Art; und für die, die nicht wissen, was “Klöten” sind, kommt dazu hier ein Link, nicht ganz stubenrein, aber wir sind ja schon groß!
Helga wollte schon gegen 17 Uhr zu Hause sein; sie musste noch ein paar Sachen packen für ihre kleine Reise am nächsten Tag zum 85. Geburtstag ihrer Schwester. Ich musste zwar auch noch meinen Koffer packen, aber das machte ich erst am Morgen des Abreisetages.
23.08.2016 - Rückreise
Ich hatte meinen Handy-Wecker schon auf vor 8 Uhr gestellt, weil ich Helga verabschieden wollte bzw. mich von Helga; das gehört sich so, finde ich.
Dann brachte ich meinen leeren Koffer nach unten und packte ihn im Wohnzimmer. Da ja nun kein Fleisch und keine Wurst mehr drin waren, konnte ich meinen Klarinetten-Koffer hinein packen. Er war dadurch zwar ein bisschen schwerer, aber ich musste ja nicht umsteigen, sondern hatte einen durchgehenden Zug nach Frankfurt.
Ich fotografierte noch den Hauseingang von Helga und ihr Vorgärtchen, denn diese Bilder sollen auf den Einband des von mir für Helga und Annegret geplanten Fotobuches, das ich als Dankeschön für die Beiden erstellen möchte; das hatte ich in den letzten Tagen so beschlossen.
Und dann war es soweit, und ich fuhr wieder zurück zum Kieler Hauptbahnhof.
Unterwegs betankte ich das Autochen noch. Das recht neue Parkhaus neben dem Hauptbahnhof hat eine sehr enge Zufahrt und sehr enge Fahrrampen; das hätte man besser machen können. Ein netter Herr mit Migrationshintergrund half mir, meinen Koffer aus dem Kofferraum zu hieven. Den Weg zu Sixt in der Bahnhofshalle fand ich fast ohne Schwierigkeiten. Und dann stand ich am Schalter, um mein Auto zurück zu geben, und stand, und stand ... Und dann kam ein Herr von der DB, der dort am Servicecenter der DB stand und sagte mir, dass er den ganzen Vormittag über noch niemanden von Sixt dort gesehen hätte, und dass ich besser meinen Schlüssel im Hotel nebenan abgeben solle, so wie das auch außerhalb der Bürozeiten gemacht werden soll; das tat ich dann auch.
Nachdem das erledigt war, setzte ich mich noch einen Augenblick auf eine Bank vor dem Bahnhof, aß dann im Bahnhof eine schlechte Currywurst, kaufte mir etwas beim Bäcker für die lange Fahrt, und stellte fest, dass der Kieler Bahnhof ziemlich überflüssig ist. So alle halbe Stunde fährt ein Regionalzug, Fernzüge ca. alle 1 1/2 Stunden. Kein Vergleich zu Hamburg oder gar Frankfurt!
Jedenfalls fuhr der IC pünktlich ab, wenigstens etwas. Von Hamburg bis Wuppertal war ich in Gesellschaft von 3 Damen, die wohl zu einer beruflichen Schulung unterwegs waren. Wir unterhielten uns teilweise angeregt, auch über eine junge Frau, die schräg vor uns saß mit ihrem kleinen Sohn - und sich gar nicht um ihn kümmerte, sondern unentwegt mit ihrem Smartphone beschäftigt war. Zwischenmenschliche Kommunikation lernt der Kleine dadurch sicher nicht. Einmal kam eine Durchsage: “Sollte sich ein Bundespolizist im Zug befinden, wird er gebeten, in Wagen 9 zu kommen.” Wir saßen in Wagen 8, und natürlich machte das bedenklich, aber keiner der Fahrgäste brach in Panik aus. Wir hörten oder sahen auch nichts weiter.
Irgendwann funktionierten dann die Beleuchtung und die Klimaanlage nicht mehr so richtig, dafür verteilten Zugmitarbeiter kostenlos Getränke. Aber alles in allem war es eine reibungslose Fahrt, und ich kam gut und einigermaßen pünktlich zu Hause an.
Es waren schöne Tage gewesen. Ich würde gerne nochmal hinfahren. Schaun wir mal. Helga wird ein paar Tage vor Weihnachten 84 Jahre alt, da plant man nicht mehr so lange im voraus.
Jedenfalls hatte ich ihr mit dem Fotobuch eine große Freude bereitet, was mir dann auch wieder Freude bereitete.
Copyright © All Rights Reserved